Foto: Konstantin Yuganov / Fotalia | Bisher habe ich die Herausforderungen eines Lebens an verschiedenen Auslandsstandorten meist von der Seite der mitreisenden Kinder beleuchtet. Aber natürlich gehören zu jedem Third Culture Kid (TCK) auch Eltern.
Die Überlegung ins Ausland zu gehen wird vielleicht, wenn die Kinder schon älter sind, im Familienkreis diskutiert, aber letztendlich liegt die Entscheidung und damit auch die Verantwortung bei uns Erwachsenen.
Und damit fangen die Unsicherheiten schon an, bevor es überhaupt richtig losgeht: Haben wir uns richtig entschieden? Ist es wirklich für alle Beteiligten eine gute Lösung? Werden unsere Kinder den Abschied und die lange Zeit ohne die derzeitigen Freunde und die Familie gut verkraften? Was sagen die Großeltern zur unserem Entschluss? Werden sie unsere Pläne unterstützen oder uns Vorwürfe machen, dass wir ihnen die Enkel entziehen? Werden die Kinder schulische Nachteile haben, wenn sie zurück sind, oder gar eine Klasse wiederholen müssen? Wie werden sich die schriftlichen Deutschkenntnisse entwickeln, wenn es nur internationale Schulen gibt? Gibt es im Ausland alles zu kaufen, was unsere Kinder hier gewohnt sind? Diese und andere Gedanken spuken ab jetzt in unseren Köpfen herum.
Die Frage nach den schulischen Voraussetzungen und den Fächerkombinationsmöglichkeiten bzw. Fremdsprachenangeboten ist vermutlich die, die alle Eltern von schulpflichtigen Kindern am meisten bewegt. Vor allem die Übertritte auf weiterführende Schulen oder die gymnasiale Oberstufe sind sensible Themen, die vielen Eltern Sorge bereiten. Viele entsendende Firmen bieten eine Schulberatung an, die bei Unklarheiten unbedingt in Anspruch genommen werden sollte. Das nimmt uns aber nicht aus der Verantwortung, selbständig mit den deutschen Schulen, auf die unsere Kinder zurückkehren werden, in Kontakt zu bleiben, und uns gut zu informieren, welche Voraussetzungen erwartet werden, um nahtlos wieder anknüpfen zu können, oder welche Eingangsvoraussetzungen für eine bestimmte deutsche Universität im angestrebten Studienfach erfüllt werden müssen.
Ein weiteres Dilemma, in dem vor allem viele Frauen stecken, ist ihre Rolle als Mutter im Allgemeinen. Auch die verändert sich, ohne dass es uns im Voraus wirklich bewusst ist.
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